7 mal - so oft wird jeder Karpfen tatsächlich von uns in die Hand genommen. Dann erst landet er auf dem Teller.
Das Leben eines Karpfens beginnt in unseren Laichteichen. Dort können sich Rogner (Weibchen) und Milchner (Männchen) auf natürliche Weise vermehren. Die Fischbrut wird von uns abgefischt und in Vorstreckteiche gesetzt. Ab da an haben sie Zugang zu der lebenslang wichtigsten Nahrungsquelle: dem mikroskopisch kleinen Zooplankton. Wenn Sie circa ein Gramm Körpergewicht erreicht haben, werden sie in größere Teiche umgesetzt. In einem gutem Jahr haben die kleinen Karpfen dann im Herbst circa 40 Gramm Körpergewicht.
Dieses Gewicht muss für die erste Winterung an Energiereserve reichen. Dennoch sind auch ältere Fische in der Ruhephase im Winter sehr anfällig gegenüber Störungen, wie zum Beispiel Kormorane oder Fischotter. Selbst "nur" getriebene Tiere verhungern letztendlich.
Im Frühjahr werden die einjährigen Karpfen nach Richtlinien des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) in Teiche gesetzt. Dies unterstützt unsere Überzeugung einer naturnahen und artgerechten Aufzucht. So können die Fische im Schlamm nach Krebschen, Würmern und Schnecken gründeln.
Da unsere Oberpfälzer Waldteiche aber eher eine geringe natürliche Fruchtbarkeit vorweisen, füttern wir per Hand zu. Die Karpfen bekommen mehrmals pro Woche selbst erzeugtes Getreide und Leguminosen (Ackerbohnen oder Erbsen). Nach einer weiteren Abfischung im Herbst und folgenden Winterung werden die sogenannten K2 (zweisömmrige Karpfen) in die Abwachsteiche gesetzt.
Schlachtreif ist der Karpfen nach dem dritten Sommer. Dann hat er circa 2,5 Pfund. Dank unserer ausgewogenen Fütterung hat das Fleisch eine festere Konsistenz und ist mit vier bis acht Prozent Fett sehr mager. Mehr Info's zum Karpfen als Lebensmittel gibt's hier. Sowohl die Wachstumsdauer als auch die Haltungsumwelt steht für "Slow Fish".